nachdem der Holzleim durchgetrocknet ist, werden die Schwellen nun auf alt getrimmt.
Als erstes habe ich mit einer Stahlbürste die Schwellen in Längsrichtung (der Maserung) malträtiert, so dass die Maserung mehr hervorsticht und es so aussieht, wie altes vertrocknetes Holz.

Danach habe ich mit meiner Proxxon Kleinbohrmaschine die Kanten etwas gebrochen, so dass sie aussehen wie beim Original. Hier kommen die gebrochenen Kanten durch den Zuschnitt aus vollen Baumstämmen (die rund und nicht immer gerade sind) und den Vorgaben in wie weit diese für die entsprechenden Schwellen zulässig sind.

Soweit vorbereitet, habe ich als nächstes die Schwellen mit wasserlöslicher Beize von Clou (Eiche dunkel, Nr. 165) gebeizt. (Ob wasserlösliche Beize eine gute Wahl war, ist fraglich. Gegebenenfalls muss ich die Schwellen später insgesamt nochmals nachfärben.)

Nach dem Trocknen habe ich den Schwellen mit Gouache Color weiß – wasserlöslicher Farbe (schon wieder!) – einen Grauschleier verpasst. Im Prinzip ist es hier von Vorteil, wenn man kein künstlerisches Talent hat, denn so werden die Schwellen recht unregelmäßig, was im Endeffekt natürlicher aussieht.

Im Nachhinein bin ich mir nicht so sicher, ob das eine wirklich gute Entscheidung war. Ich bin eigentlich ein Anhänger von Lösungsmittel haltigen Farben, die fest und deckend auftragen. Das hält! …für die Ewigkeit! …zumindest fast. Aber da nun Marcel Ackle Maßstäbe bei seinen Modellen setzt, wollte ich diese Methode auch anwenden, um entsprechend tolle Ergebnisse zu bekommen. Problem: Nicht jede Methode ist für bestimmte Arbeitsschritte sinnvoll oder wirklich gut geeignet! Wir werden sehen.
Der nächste Schritt ist das Setzen von Akzenten mit Buntstiften von Faber Castell.

Auf die braun hervorstechenden Flecken werden später die Unterlagsplatten platziert, so dass der „Rost“ nur an den Rändern selbiger zu sehen ist. Dann sieht das nicht mehr so extrem aus.
Tja und da ich bei den wasserlöslichen Farben ein ungutes Gefühl habe, habe ich zum Schluss nochmal alles mit tiefmattem Klarlack von Bergswerk (Nr. 83211) über lackiert. (…und meine Befürchtungen sind eingetreten. Die Farben lösen sich beim Kontakt mit Feuchtigkeit, werden dunkler und verlaufen, was an der einen oder anderen Stelle willkommen ist, aber nicht insgesamt gesehen. Mal sehen, wie es nach dem Schottern aussieht. Die Ausleuchtung macht auch viel aus.)
